Baustart für 71 Genossenschaftswohnungen in Berlin Neukölln

Fehlende Grundstücke, steigende Baukosten und -zinsen, gestrichene staatliche Förderung – die Hindernisse sind gewaltig. Doch wir bauen trotzdem! Genossenschaftliche Wohnungen für Berlin, ökologisch vorbildlich in Holz gebaut und CO2-neutral betrieben.

Buckower Felder

Die urban coop hatte es 2020 geschafft eines der seltenen Konzeptverfahren für ein Grundstück der Stadt Berlin für die Genossenschaft UCB Rot Buckow eG zu entscheiden. Steigende Baukosten und -zinsen und überraschend gestrichene staatliche Förderung hatten das Projekt in dem 71 Wohnungen entstehen, letztes Jahr jedoch kurz vor dem geplanten Baustart vor schier unlösbare Probleme gestellt. Mit der Schließung der Finanzierung konnte nun für Juli 2023 der Baustart verkündet werden.

In dem Bauvorhaben werden auch 40 Wohneinheiten für WBS-Besitzer zu Kaltmieten von 6,60 €/m2 entstehen. Diese Mieten sind im Neubau angesichts der Kostenmieten von 16,20 €/qm für frei finanzierte Wohnungen, nur durch Förderung des Senats möglich. Da die bestehenden Förderprogramme aus dem Jahr 2019 dafür nicht ausreichten, wurden diese im vergangenen Jahr vom Berliner Abgeordnetenhaus und der Senatsverwaltung überarbeitet. Ohne eine Eigenkapitalbeteiligung der Johannesstift Diakonie Proclusio gGmbH wäre die Erstellung von Wohnraum für WBS-Besitzer – die sich nicht selbst mit Eigenkapital beteiligen können – gleichwohl nicht möglich gewesen. Der soziale Träger kann im Gegenzug die geförderten Wohnungen seinen Klienten*innen zur Verfügung stellen.

Leider sind durch die zwischenzeitlich gestiegenen Bauzinsen die resultierenden Mieten für die frei finanzierten Genossenschaftswohnungen gestiegen. Es wurden jedoch keine Abstriche am energiesparenden und ökologischen Baukonzept gemacht, was sich in geringen Mietnebenkosten widerspiegeln wird.

Wenn die KFW-40 Förderung des Bundes im Februar 2022 nicht überraschend gestrichen worden wäre, hätten wir schon letztes Jahr anfangen können zu bauen. Es ist zu begrüßen, dass der Senat hier für Ausgleich gesorgt hat. Der Prozess hin zu einer auskömmlichen Förderung hat das Bauvorhaben jedoch zusätzlich verzögert, während Kosten und -zinsen weiter gestiegen sind.

Wir würden sofort mehr günstigen Wohnraum in großem Umfang bauen, allein es fehlt an passenden Grundstücken. Vom Berliner Senat werden wir Jahr für Jahr vertröstet, und wenn dann mal ein Grundstück an eine Genossenschaft vergeben werden soll, dann in aufwändigen und langwierigen Konzeptverfahren. Wenn es dem Senat ernst ist mit der Unterstützung gemeinwohlorientierten Wohnungsneubaus, muss hier schleunigst wesentlich mehr geschehen.

Im dem Bauvorhaben auf den Buckower Feldern, welches Anfang 2025 fertiggestellt werden soll, sind noch einige wenige Wohnungen frei zur Reservierung. Die Genossenschaft stellt sich am 10. Juli auf einer Informationsveranstaltung vor, zu der sich Interessent*innen hier anmelden können vor.